Pfizer: Der Coronavirus-Impfstoff beweist in ersten Studiendaten die Wirksamkeit von 90%

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Der Pharmakonzern Pfizer erklärte am Montag, ein erster Blick auf die Daten seines Coronavirus-Impfstoffs zeige, dass dieser wirksamer als 90% sei – eine deutlich bessere Wirksamkeit als erwartet, wenn sich dieser Trend fortsetzt.

Die sogenannte Zwischenanalyse untersuchte die ersten 94 bestätigten Fälle von Covid-19 unter den mehr als 43.000 Freiwilligen, die entweder zwei Dosen des Impfstoffs oder ein Placebo erhalten hatten. Sie ergab, dass weniger als 10% der Infektionen bei Teilnehmern auftraten, die den Impfstoff erhalten hatten. Mehr als 90% der Fälle betrafen Personen, die ein Placebo erhalten hatten.

Pfizer sagte, dass der Impfstoff sieben Tage nach der zweiten Dosis und 28 Tage nach der ersten Dosis Schutz biete. Das endgültige Ziel der Studie ist es, 164 bestätigte Fälle einer Coronavirus-Infektion zu erreichen.

In einer Pressemitteilung teilte der Pharmariese mit, dass er bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration bald eine Notfallzulassung beantragen wolle, nachdem die Freiwilligen, wie von der FDA gefordert, nach Erhalt ihrer zweiten Impfdosis zwei Monate lang überwacht worden seien.

Pfizer rechnet damit, diese Marke in der dritten Novemberwoche zu erreichen.

ANKÜNDIGUNGS-HIGHLIGHTS
  • Der Impfstoffkandidat erwies sich in der ersten Zwischenanalyse zur Wirksamkeit als mehr als 90% wirksam bei der Vorbeugung von COVID-19 bei Teilnehmern ohne Nachweis einer früheren SARS-CoV-2-Infektion
  • Bei der Analyse wurden 94 bestätigte Fälle von COVID-19 bei Studienteilnehmern ausgewertet
  • An der Studie nahmen 43.538 Teilnehmer teil, wobei 42% unterschiedliche Hintergründe hatten. Es wurden keine ernsthaften Sicherheitsbedenken beobachtet. Sicherheits- und zusätzliche Wirksamkeitsdaten werden weiterhin gesammelt.
  • Die Einreichung einer Notfallzulassung (EUA) bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) ist kurz nach Erreichen des erforderlichen Sicherheitsmeilensteins geplant. Dies wird derzeit für die dritte Novemberwoche erwartet.
  • Die klinische Studie wird bis zur abschließenden Analyse von 164 bestätigten Fällen fortgesetzt, um weitere Daten zu sammeln und die Leistung des Impfstoffkandidaten im Hinblick auf andere Studienendpunkte zu charakterisieren

Quelle: Pfizer


An der Phase-3-Studie des Pfizer-Impfstoffs, die gemeinsam mit dem deutschen Partner BioNTech durchgeführt wird, nehmen seit dem 27. Juli 43.538 Menschen teil. Bis Sonntag haben 38.955 der Freiwilligen eine zweite Dosis des Impfstoffs erhalten. Das Unternehmen gibt an, dass an 421 der internationalen und 301 der US-amerikanischen Studienstandorte Freiwillige mit unterschiedlicher rassischer und ethnischer Herkunft teilnehmen.

„Mit der heutigen Nachricht sind wir einen bedeutenden Schritt näher daran, den Menschen auf der ganzen Welt einen dringend benötigten Durchbruch zu ermöglichen, der dazu beitragen soll, diese globale Gesundheitskrise zu beenden“, sagte Pfizer-CEO Albert Bourla in einer Erklärung. „Wir freuen uns darauf, in den kommenden Wochen weitere Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von Tausenden von Teilnehmern zu veröffentlichen.“

Pfizer hat seiner Studie nach eigenen Angaben einen sekundären Endpunkt hinzugefügt. Damit soll untersucht werden, ob der Impfstoff Menschen vor einer schweren Covid-19-Erkrankung schützt und ob der Impfstoff auch bei bereits infizierten Patienten einen langfristigen Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bieten kann.

Die FDA hat erklärt, dass sie von jedem Coronavirus-Impfstoff eine Wirksamkeit von mindestens 50% erwarte.

Originalquelle des Artikels: WRAL TechWire